Saturday, 21 May 2016

Todestrafe: Dafür oder dagegen?

Dieses Aufsatz hat alle Punkte bekommen (was für eine Überraschung!)

Todestrafe: Dafür oder dagegen?

                Seit Jahr 1949 wurde die Todestrafe durch das Grundgesetz in Deutschland abgeschafft, obgleich die Mehrheit der Deutschen das behalten wollten. Klausel 102 des Grundgesetzes liest: „Die Todestrafe ist abgeschafft“, und heutzutage weisen die Deutschen stolz auf Artikel 102, besonders denn es gibt immer noch Hinrichtungen auf beide Seiten der Welt, sowohl häufig im Bundesstaat Texas, als auch Saudi-Arabien. Es gibt zurzeit eine Debatte, die deutlich aufgeteilt wird, wo man sich einfach nicht heraushalten will: Todestrafe: Pro oder Kontra, ohne Mitte. Ich bin persönlich fest gegen die Todestrafe, da ich sicher davon überzeugt bin, dass egal welche grausame Verbrechen man beging, ist man immer noch ein Mensch. Wenn der Staat tötet, ist der Staat genauso unmoralisch als der Straftäter. Wenn es nach mir ginge, würde ich eine weltweite Aufhebung der Todestrafe in Kraft setzen, damit es nie mehr zum Tode verurteilte Straftäter gäbe.

                Viele Leute sind anderer Meinung, und ich bin damit einverstanden. Der Ruf nach der Hinrichtung ist vielleicht menschlich verständlich. Es geht um die Frage: Was würden Sie denn tun, wenn jemand ihr Kind umbringt? Der Verlust eines Angehörigen durch ein Verbrechen bedeutet unendliches Leid. Wenn jemand, dessen Kind gerade ermordert wurde, im Affekt Rache üben möchte, sind Leute der Meinung, dass das begründet ist. Dennoch bei der Todestrafe geht es eben nicht um eine Affekthandlung einer belasteten Einzelperson, sondern um das planvolle Vorgehen des Staates, der für sich in Anspruch nimmt, objektiver Hüter über Gerechtigkeit zu sein. Als jemand, der Jura an der Uni studieren will, ist das für mich am wichtigsten der Grund, den ich gegen die Hinrichtung bin. Diejenigen, die Boulevardzeitungen wie „The Sun“ oder „The Daily Mail“ ziemlich oft lesen sind vielleicht der Meinung, dass die Todestrafe gerecht ist, sie ist die angemessene Antwort auf besonders grausame Verbrechen. Kurz gesagt, Mörder „verdienen“ die Todesstrafe. Ich stimme mit dem ernsthaft nicht zu. Töten ist nie gerecht, auch dann nicht, wenn es staatlich angeordnet wird. Ich mache mich Sorgen, dass Menschen die Tatsache vergessen haben, auch Mörder haben das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte garantierte Recht auf Leben, Artikel 3.

                Diese Vorstellung, die Hinrichtung sei eine gerechte Strafe, wird von der Praxis widerlegt. Solange die Todesstrafe beibehalten wird, kann das Risiko, Unschuldige hinzurichten, nicht ausgeschlossen werden. Es ist einfach eine Tatsache, dass kein Rechtssystem, so gewissenhaft es auch arbeitet, ist unfehlbar. Jedoch im Gegensatz zu anderen Strafe kann aber ein vollstrecktes Todesurteil nicht revidiert werden. Auβerdem ist kein Strafrechtssystem in der Lage, in allen Fällen gleich und gerecht zu entscheiden, wer leben darf und wer sterben soll. Ein Todesurteil hängt oft nicht von der Schwere einer Tat ab, sondern von Faktoren wie dem Ermittlungsaufwand, von Fehlen, Zufälligkeitem wie beispielsweise der Hautfarbe des Opfers, usw. Des Weiteren wird die Todesstrafe unverhältnismäβig oft gegen Arme und Angehörige unterpriviligierte Bevölkerungsgrüppen verhängt, die sich keine qualifizierten Rechtsanwälte leisten können. Deswegen können wir nie sicher sein, ob das Urteil durch einen gerechten Prozess abgegeben wird.

                Von einen pragmatischen Standpunkt gesehen, gibt es Vorteile des Todesurteiles. Wer tot ist, kann niemanden mehr umbringen. Zu solchen Aussagen möchte ich sagen, „Nicht schlecht Herr Specht!“ Doch hat es sich gezeigt, dass Täter, die wegen Mordes oder Totschlags vor Gerichtstanden, nach ihrer Haftentlassung äuβerst seltenwieder straffällig wurden. Die Rückfallquoten unter Mördern nach verbüβen langjähriger Strafen ist überall auf der Welt sehr niedrig und sicherlich kein hinreichender Grund für die Todesstrafe. Die Meinung, wer einmal tötet, tötet immer wieder, lässt sich nicht belegen.
                Darüber Hinaus sagen solche pragmatische Denker, die Todesstrafe sei aberschreckender als jede andere Strafe. Aber dem gegenüber laut Amnesty International, bis zum heutigen Tag hat keine wissenschaftliche Studie einen überzeugenden Beweis dafür erbracht, dass die Todesstrafe Menschen nachhaltiger und wirksamer von der Begehung von Strafttaten abzuschrecken vermag als langjährige Haftstrafen. Eine 1988 von der Vereinten Nationen weltweit durchgeführte Untersuchung kam zum Ergebnis, dass ein Nachweis, wonach die Todesstrafe wirksamer abschreckt als eine lebenslange Freiheitsstrafe, nicht erbracht werden konnte. Auch sei es unwahrscheinlich, dass sich diese Hypothese in Zukunft als zutreffend erweisen sollte. Aus diesen Grund können Leute, die die Todesstrafe als eine wirksame Abschreckung sehen, sich nicht herausreden. Aber ich mache diese Leute keine Vorwürfe. Wenn ich diese Untersuchung nicht gelesen hätte, wäre meines Erachtens genauso gleich als solche Leute gewesen.

                Wenn man versucht, sich moralisch über das Thema von der Todesstrafe zu werden, während man die Todesstrafe unterstützt, wirft man die Frage auf: Ist es nicht grausamer, Gefangene für lange Zeit oder sogar lebenslang einzusperren als sie hinzurichten? Es ist in der Tat für einen Auβenstehenden nicht nachvollziehen, was es heiβt, biz zu seinem natürlichen Tod eingesperrtzubleiben. Der Europarat betont daher, dass lebenslange Haft ohne Hoffnung auf Entlassung unmenschlich sei, dass es immer Mittel geben müsse, um jemanden unter bestimmten Voraussetzungen zu entlassen, da ansonsten die Strafe ihren Zweck verfehle. Es kommt darauf an der entscheidene Unterschied zwischen Todesstrafe und langjährige Haftstrafe. Das ist, dass die Todesstrafe das Leben unwiederbringlich macht. Eine Haftstrafe gibt der/dem Verurteilten die Möglichkeit, Reue zu zeigen und sich zu verändern. Eine Hinrichtung hingegen zerstört jede Möglichkeit der Resozialisierung und Entschädigung im Falle des Fehlurteils. Somit ist die Todesstrafe tatsächlich grausamer als die Einsperrung.


                Lassen Sie mich damit zum Schluss kommen, dass es daran gar keinen Zweifel gibt, moralisch zu sein und die Todesstrafe zu unterstützen. Schlussendlich wenn man die Absicht hat, jemand zu töten, egal ob das Opfer ein grausamer Verbrechen begehen hatte, ist das meiner Meinung nach ein Mord. Der Zweck einer Strafe ist nicht nur die Abschreckung, sondern auch Wiedereinsetzung, Reformierung und Versöhnung. In manchen Fällen wollten die Verwandten des Opfers Rache, aber in anderen wollten sie den Täter vergeben. Aber wenn man umgebracht wird, hat man keine Möglichkeit, sich zu verändern und die Reue zu suchen. Deshalb bin ich der Ansicht, dass die Todesstrafe ein himmelschreiendes Unrecht ist, und ich bin enttäuscht, dass es zurzeit weiter in vielen Ländern geht.

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